Frage:

Ich habe jetzt schon mehrere Anläufe genommen Gitarre zu lernen, aber immer wieder scheitere ich an meiner mangelnden Lust zu üben. Durch meinen Job bin ich auch ziemlich eingespannt und abends manchmal total fertig. Da häng ich dann ehrlich gesagt lieber auf der Couch ab und lass mich berieseln. Wenn ich dann meinen Gitarrenlehrer höre - seid kurzem habe ich wieder einen neuen - , bin ich immer total motiviert, aber zuhause klingt mein eigenes Spiel immer so holperig und krank, daß ich mich regelrecht schäme...

Wie kann ich mehr Lust zum Üben kriegen??

Antwort:

Wenn man/frau einen stressigen Job hat, fehlt einem schon mal die Power & Muße zum Üben, das ist ganz normal. Meinen berufstätigen SchülerInnen rate ich immer, ein bisserl auf ihren Tages- und Wochenablauf zu achten und die Zeiten rauszufinden, wo die kleinen Zeit-Oasen sind, wo man frisch bzw. entspannt ist und wo der Kopf leer von Alltagshektik ist.

Bei manchen ist das z.B. abends, wenn die übrigen Familienmitglieder vor der Glotze hängen, da zieht sich Papa mit der Gitarre zurück und übt lieber Blues Licks (entspannt auch mehr als TV... ;-), ein anderer meiner Schüler fand täglich in der Mittagszeit sein relaxtes Viertelstündchen, mein lieber "Schöler" Matthias (ich grüße Dich :-) übt häufig ein bisserl vorm Frühstück (jetzt hab' ich das auch verraten, ich Böser ;-) und mein lieber Rolf (ich grüße Dich auch :-) hat Samstags seinen golden hours (mit erstaunlichen Fortschritten!).

Es gehört natürlich zum guten Üben auch ein wenig die Erkenntnis, daß man erstmal investieren muß, bevor die Belohnung in Form von schön klingenden Tönchen und Linien zu hören sind. Viele Folks erwarten zu früh schon tolle Ergebnisse. Ich persönlich finde aber gerade den Weg so spannend (bei mir klingt's beim Üben auch öfters holperig...), bis die Fingerlein lernen, die Töne schön & rund aus der Gitarre zu holen.

Ich habe immer die Überzeugung, "Alles Übungssache", weil ich so oft bei mir und meinen SchülerInnen gesehen hab, wie gutes Üben sich schließlich auszahlt und jede Mühe & Sorgfalt später zehnfach als Spaß mit der Guitarra belohnt wird. Schlechte Töne sind absolut normal beim Üben (Du solltest mich mal manchmal singen üben hören... ;-). Das beglückende am Üben ist doch, diese schlechten Tönen nach und nach in gute zu verwandeln.

Man darf sich nicht verachten für mangelndes Können! Besser ist zuversichtlich zu sein, daß durch gute Übungsmethoden und einen entspannten Zeitplan die Fortschritte kommen werden (und das werden sie, believe me man ;-). Man/frau muß "hoffnungsvoll" üben, jetzt schon darauf freuen, wie schließlich alles rund läuft und hammermäßig klingt. Meine Übeformel lautet:

Zuversicht + gute Übemethoden + gute Zeitplanung = Können

 

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